Eigene Texte 1992:

Eigene Texte 1992
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Ohne Daten (Schrift wie beim nächsten, vom 2.1.1992?)
A passion for biographies.
Trying to piece together a puzzle. Words.
Going back in time.
Memories that were collected on the
road.
Success. Changed. Them.
Affected one of them -

One who counts.

Other moments.
They joined.
In a fusion.

Away. The heartbeat of a big city.
Then the calm.
And some stress.

Friends.
Outings. Home. Work. A Movie. Music.
Thoughts.
Feelings.

A smile. Warmth is running all
......through you.
Goodness in people.
A face was waiting.
One foot on firm snow.

So. den 2.1.1992 -1.44
Warten.
Ein Fuß. Der andere.
Leicht erhöht.
Die Sohle spielt. Mit dem hartgewordenen
Schnee. Und dessen Rundungen.
Auf steinerner Platte.
Hier.
Drüben.
Sprechen sie.
Ihr Ort ward zum Zentrum.
Bilder kamen und gingen.
In beide und in viele Richtungen.
Wir wir sprechen.
Sprechen werden.
Vielleicht sollte man öfters....
Mit dickem Pullover.
Und offener, langer Jacke.
Ärmellos.
Baden in der Zeit.
Im Augenblick.
Denken. Fühlen. Von den Füßen aufwärts.
Und durch die Augen.
Auf geht's.
Kalt ist's jetzt doch.
Paß auf dich auf.
Eine Saite, die wartet.

Ohne Daten - Kurztext
Ruhe zum Nachdenken. Mitten im Lärm
des Cafes. Der ausschaltet bestimmte
Gedanken. Die Leute draußen und drinnen
ziehen ein wenig von der inneren Unruhe
auf sich. Beruhigen. Füllen. Das Kaffein
im Kaffee hatte sich noch dazu gesellt.

So., den 12.1.1992
Wir denken nur innerhalb, d.h. mit den
Worten unserer Sprache, und wenn unsere
Aufmerksamkeit - so wie es oft passiert - ein-
geschlafen ist, dann schießt es uns durch den
Kopf: ja, so ist es.er. sie. die Situation.
so würde die Zukunft sein. Mit ihm. ihr.
Keine Wachsamkeit. Kein Zweifel. Das
war so empfunden worden und bleibt nun.
Ein Eindruck ward das Urteil.

So., d. 12.1.1992
Sonne. Schnee. Und es kam das nieselnde
Wetter, ganz fein. Eigentlich nicht sichtbar,
nur auf den Autos, den Zweigen spiegelte
es das Licht.
Viele Leute sollen auf der Autoshow in
Detroit gewesen sein - bis vier Uhr.
Als die Lions anfingen.....bestand noch
Hoffnung auf einen Sieg. Das wäre eine
Art Aufschwung gewesen.
Fielen in 'Jugoslawien' noch ein paar Schüsse.
Fanden in der GUS weitere Verhandlungen
statt.... über die Aufteilung der Schwarz-
meerflotte. Brachten die Medien Hunger-
bilder oder Proteste von dort.
Ann Arbors neue, moderne Polizeiautos
fuhren vorbei. Anthony's Pizza. Der Hill
Tower zeigte 22.30.
Leute, die vielleicht im anderen Cafe gewesen
waren, gingen am Schaufenster vorüber.
Die weinrot geränderte Cafeuhr spiegelte
sich in der Mitte des Bildes, am Horizont.
Ein Peach Italian. Fast ausgetrunken.
Zwei Hälften einer Zitronenscheibe ruhten
auf dem Eisbett.

14.1.1992 -18.00
Dunkelheit. Das Telefon klingelt.
Halbwach die Suche des Hörers.
Tappe. kommt die Stimme zögernd.
Ja. Hier auch. Mir geht's nicht gut.
Nein, kein Fieber. Nichts. Einfach schlecht.
Zur Schule. Ich weiß noch nicht, ob
ich hingehe.
Nein. Nichts falsches gegegessen. Einfach
schlecht.
Ja. Bis demnächst.

Kaum ein Lachen - beim Hinweis, daß
der Fernseher noch lief.
Aufgeweckt. Es muß ihm wirklich nicht so
gut gehen. Doch ein Anfall von Grippe.
Veränderung im Befinden. Alter.

Alle Leute sind mal müde.
Nicht zu etwas aufgelegt.
Zeitweilig. Länger.
Wir warten aufs nächste Mal.

Dunkelheit. Macht er den Fernseher
aus. Nein., der ist zu weit weg.
Und außerdem schaltet er sich von
selbst aus. Er schläft wieder ein.
Und wacht morgens auf. Er. Das ist
Mike.

(vom anderen Ende des Notizblocks)
Ohne Daten
Was uns so an Regungen durch den
Kopf geht, in uns auf und abwandert
Samstag. Stunden.
Film.
Verrücktheiten. Wege aus dem Alltag.

Ohne Daten
Figuren im Kopf.
Eine Art Ballett.
Anruf. Anruf. Weißt du. In der gleichen
Sprache reden.
Herzlichen Glückwunsch.
Funkpausen. Normale Pausen.
Ja. Warum nicht. Ja.

Einmal im Kino. Und dann zum
großen Treffen. Das die Stimmung in
Gang brachte.

Und flüchtig am Bildrand ein paar
suchende Blicke, am Rande eines Konzerts
El Sur.

Ein Kampf-Ballett.
Regungen wechseln. Suchen eine Bahn.

Was ist wirklich wichtig. Wer.
Warten und entbehren.
Nicht mehr denken, nicht mehr versuchen,
Antlitze zu entziffern.

Welche Musik. Gehört welcher ethnischen
Gruppe. Löst welchen Wunsch aus.
Oder hätte es schon früher.

Sex im Wein. Liebe.
Oft eingeladen zum Ballett.
Zum Dabeisein. Andersrum nicht.

-2-
Nicht zum Ball.
Grenzen stehen. Trennung tut not.

Figuren summen.
Und springen.
Gucken manchmal weg.

Expressive Wechsel.
Mit sprachlichem Mangel.

Ohne Daten
Schwester.
Nur am Telefon reden.
Nicht bei einem Bier.
Hätte ein Bier .... vor Wochen
etwas anderes gebracht
als diesen Anflug von Sadness
der sich mischt mit dem Wissen
daß du es schaffst.

Sachen, die Leute sich erzählen
über Nachwirkungen oder Gerüchte
Moral und Lebensläufe
spiegeln das Klima auch in diesem Lande;
die Grenzen der Kleinstadt
produzieren trotz allem
Wiederholungen und Tradition;

Die Worte, die wir hören,
die Wünsche der anderen
sie klingen eindeutig
sie wecken in uns,
was auch in uns nicht klar.

Und plötzlich sind wir allein
mit uns und fragen
und hören von denen um uns
was sie für Erfahrungen mitgemacht
am Orte, in ihren Träumen und Gesprächen.

Ohne Daten
Vom Winter
zum Frühling

Sonntag, den 1.2.1992 --17.45
Eine Überraschung. Eine gewollte,
nicht gewollte, miteinbezogene
aber nicht ganz erwartete.

Ein Stichwort für die Zukunft
war gefallen.

Ein Autounfall.
Und dann die Nachricht.
Nicht ganz unerwartet.
Erwartungen ans Leben.
Fixe Bilder.
Die sich ändern.
Die wir meist nur langsam ändern.

Leben. So leben.
So sein.
Damit leben. Weitermachen.
Neu. Aufbauen der Zukunft.

Die anderen sind da.
Haben sich schon freiwillig gemeldet,
und gern.
Freunde und Gedanken.
Und Fragen von Mike.
Neugierde und mehr.
Er versteht. Was im Leben
wichtig ist:.......

-2-
oder neuer Text?
Elternsein.
Eltern haben.
Einer ist nicht mehr da.
Einer will kommen.
Teile, die zusammenfanden. Waren.
Aus, vorbei.
Wenn wir nachdenken, über das Vergangene,
dann kann zukünftiges so leer sein.
Weil wir merken, das etwas fehlt.
Weil ich das merke.
So unvorstellbar: das Nicht-mehr-da-sein.
Und jetzt heißt es.....
Platz schaffen, da drinnen.
Für Momente zu zweit.
Sachen von damals.
Sich Raus-Reißen. Aus dem Nur-hier.
Generationen. Erneuern sich.
Zwei werden mitmischen.
Aufgaben verteilen. Kaum zum Denken
kommen lassen.
Neue Name. Rufen. Auf zum Leben.

Eine neue Ahnenkette.
Anknüpfen, Weiterknüpfen.

Ohne Daten - Winter 1992?
Eine Frau als Präsident.Eine Präsidentin
Ja.Ja. Von allen Seiten. In der Gruppe
standen nur Frauen. In einer anderen,
ein Mann. Zum Scherz. Mit etwas Ernst:
nein.
Möchtet ihr Präsidentin werden. Oder
Senatorin oder ....Nein, nicht so hoch.
Vielleicht ....Bürgermeisterin.
Sonst fließt nur Blut. Sie riechen
immer Blut. Zu oft. Zu sehr.
Aber die Vorstellung gefällt ihnen.
Auch die Männer haben Mütter.
Schwestern. Freundinnen. Nicht ganz
so starr sind ihre Grenzen. Ihre Bilder.
Indira. Golda. Margret.
Oder Bhutto. Aquino....
Und doch. Zu selten wurden, bzw.
werden sie daraufhin befragt. Ob ihre
Mütter, Schwestern, Freundinnen die
Gelegenheit hatten, Erfahrungen zu sammmeln.
Vor lauter Haushalt. Oder Mode von
Anfang an. Und weil die Männer einfach
keinen Bock hatten, so etwas zu machen.
Obwohl es eigentlich ja jemand machen
muß.
Arbeit macht müde. Viele Jobs
sind uninteressant. Rauben Frische und
Energie. Nein, sie denken nicht ans
Verändern. Ans Kandidieren.
Ans Aufstellen lassen. Konkurrenz unter Menschen....

Mi., den 18.2.1992 -18.10
Die Party eines Malers.
Eine Geburtstagsparty für...
Bei einem Maler.
100 Leute.
Also braucht er. Viel zu essen. Ein Faß Bier.
Whiskey. Pop.
Eine 'Latino'-Party.
In einer neuen Kneipe. Sie wollen Werbung
machen. Ein paar Dollar Eintritt.
Ach, wer weiß.
Vorbeigucken. Nach dem Konzert. Musik
aus dem Kongo.
Ja, da waren 200 Leute. Die Musik war
gut. In einem Haus. Ein D.J. von WCBN.
Sie war der D.J.
Ein paar bekannte Namen.
Fast keine allein. Jung und älter.
Es war voll.
Leer. Stand aber voller Gemälde. Nein,
nicht Picasso. Nicht. Ich. Meine.
Das Licht bleibt an.
Und das Modell war präsent. Zum
Vergleich.
Kunst. Nein. Sozialarbeit. International.
Eine alte Heilerin des Geistes.
Traf unerwartet
eine ihrer jungen Schützlinge, der sich
offenbart hatte.
Generationen. Unterscheiden sich.
Leben oft getrennt. Auf einer Party.

-2-?
oder ein neuer Text?
Eingeladen. Alkoholiker. Die Anonymen.
Damit sie begießen. Damit sie (sich?) abhalten.
Gleich kommen 100 Leute und nichts ist
fertig. Was mache ich nur.
Hoffentlich kommen ein paar hundert.
Dann verdienen wir ein paar. Und pro
Flasche. Und pro Glas.
Wie die Fabriken, die als Diskohallen
genutzt worden waren.
Vergleiche.
Für viele etwas tun. Essen. Trinken.
Sie zusammenbringen. Bekanntmachen.
Einen Namen.
Bier floß. Und konnte nicht fließen.
Und verendete im Freien.
Hoffnungen. Träume. Verlangen.
Nach mehr. Nach...

'Geschichten'
Großstädte (Leben darin / ab und zu raus - Wochenende
--------------------------------was suchen - was finden
Uni/Mittel/Klein

3.2. 1992 11.15 PM
Ein Akzent. Nebenan. Lachend.
Er stand vor dem Fenster. Seine Gesten.
Dann mieteten wir einen Film.
Aus dem Lande der diesjährigen Olym-
pischen Spiele.
Eine Übersetzung. Ein Artikel. Die Diss.
Sie sitzen am Nebentisch. Es ist
fünf nach elf.
Flug nach L.A.
Für einen Vortrag. Ein Jobinterview.
Bald.
Werden sie wieder hiersitzen.
Und sich vielleicht in einigen Jahren
daran erinnern - oder auch nicht.
Ich kenne jemanden, der sie kennt.
Der, d.h. die das Geheimnis lösen
könnte. Etwas Licht und auch
Nüchternheit ausbreiten könnte.
Vielleicht hatten sie und sie einen
Chemiekurs zusammen.
---------Sie kennen sich etwas.
------Und diese zwei kennen die sich
auch? Seit wann? Wie sehr?
Die Zeitschrift übers Wohnen hatte
zwischen ihnen gelegen, so daß sie
beide eine Hälfte neben sich liegen
hatten,. Zeit zum Wohnungs-suchen
und -einrichten....Sie reisen in die
90er.

20.2.1992 -22.50
Und die Medien schweigen. Die Mörser
spuckten. Und als Antwort kam ein
Einmarsch; die UN-Barrikaden wurden
beiseite geschoben, Soldaten, die nur
ihre Aufgabe wahrnahmen, verletzt.....

Die Dörfer waren gewarnt worden. In
den Zeitungen hier standen ein paar
kurze Zeilen.
Ach, was soll's. Ein paar mehr, die
fliehen. Nach Norden. (.......)

Wahlkampf-Strategie. Hart-sein-können.
Vorwahlen. Nicht-Erwähnen.
Nur nichts in Brand setzen.

Ein Vorteil von wirtschaftlichen
Schwierigkeiten. Von Problemen und
Ängsten.
Nicht-beachten-müssen.

Weinen.Angst. Panik.
Nichtverstehenkönnen. Oder doch.

Und wieder eine neue Straße. Zum
rumlaufen. Erkunden. Für spätere Erinnerungen.

Während weiter unten noch zu viele keine
Lösung wollen. Oder noch nicht müde genug sind.

Freitag, den 28.2.1992 -15.35
(Ethnische Spannung, -s Glück?)
Japaner in den USA.
Zwei wurden ermordet.
Der eine hatte einen Austausch mit
einer Uni an der Ostküste organisiert
und wurde in seinem Hotel umgebracht.
Der andere an der Westküste.....hatte Drohungen erhalten,
vielleicht von seinen späteren Killern.
Drohungen, die Iacocca aussprach
und auch andere Politiker und ein
paar Businessleute. Die viele hörten
und für sich wiederholten. Im Wahl-
kampf. Kaum gab es andere Stimmen,
die die Gewalt vertrieben.
Ein Land der Gewalt. Oft gehört,
zu selten untersucht und zu wenig
beachtet.
Die Kandidaten sind im Wahlkampf,
der Präsident auch.
Vergessen sie's oder haben sie's nie
verstanden, was sie anderen vorgehalten
haben.....Den Melting Pot, den gibt's
nach außen; nach innen darf wüten
der Kampf.
Es hungern die Städte, und viele Firmen
machen zu. Die ohne Arbeit, sie werden mehr.
Die Leute kaufen wieder. Wieviele.
Es kommen keine neuen Jobs.
Reporter berichten. Sie werten nicht.
So heißt's. So geht's. Weiter.

Freitag, den 28.2.1992 15.50
Sie sollen zusehen, wie sie fertigwerden.
Sie sind ja auf die Schule gegangen
oder hätten es zumindest machen können.
Die Gelegenheiten sind ja da.
Mehr kann die Regierung nicht machen.
Und die Unternehmer auch nicht.
Und die, die Jobs anbieten.
Krankenversicherungen.
Schulen.
Alles wie ein Business.
Nicht wie Dienst*leistungen, die allen (Sozial-?)
zustehen. Sollten. Könnten.
Unsicherheit regiert. Wühlt. Hinter den
Fassaden.
Des glücklichsten Landes.
Dem des lächelnden, naiven Optimismus.
In dem dauernd grünes Papier die
Hände wechselt, viele umgeht und
manche glücklich werden läßt.

Schlimmer geht's nicht, auch nicht
weiter bergab. Minen wuchern wie
Krebs, der fast alles erfaßt.
Fast alles.
Nur einige nicht.
Wer spricht ihre Sprache.
Wer verbreitet sie noch.
Und wer steht endlich auf,
um Einhalt zu gebieten - und zu helfen.

Mo., d. 29.2.1992 -16.15 Schaltjahr??
MM steht für ....M&Ms
für Micro und Macro
Michigan und Minnesota
Main und Mississippi
oder Massala.

Ein Gewürz.
Scharf. Pikant. Belebend.
Eine farbige, farbenprächtige, farbenfrohe
Mischung.
Aus Landschaft und Leuten.
Aus drei Kontinenten.
Bleib bei deinen Leuten.
Hör auf mich. Ersparen möcht' ich
Dir den Kampf. Die Enttäuschungen.
Wir sind alle gleich.
Nein. Jetzt nicht. Nicht mit meinen
Kindern. Unseren Töchtern.
Wir. Ihr. Alle.
Ende offen.
Alles bleibt als Möglichkeit.
Fast alles.
Kein Happyend mit Hochzeit. Als Siegel.
Eine Liebesgeschichte. Als Möglichkeit.
Ohne blutige Augen. Ohne
Provokation, die die Zuschauer badet.
Sanfter schleicht sich ein so ein Film.
Und bleibt präsent.
Und vermehrt und verstärkt das Neue.

Ohne Daten
Strukturen, die schon lange bestanden.
Überall im ganzen Lande, organisiert.
Ab und zu rumorte es, ein paar neue
wurden gegründet.
Und dann sollte aus zweien eins
werden. Während sich ringsum viel
im Umbruch befand.
In Frankreich gab es Denkzettel für
die zwei großen, die schon lange
da waren und sich abwechselten.
In Italien bekamen sie alle Stimmen.
Und in England blieben die Konser-
vativen, und feierten ihre Mehrheit.
Demokratie. Mehrheit, das heißt, machen
(zu) können, was man will. Trotz der
40-45% oder so, die etwas anderes wollen.
Denkzettel, Rache, Zeichen der Entfer-
nungen, die zwischen den Strukturen
und vielen Leuten herrschen.
Aufbrechen. Rechts. Links. Mitte.
Konservativ - Liberal - Sozialdemokra-
tisch. Grün. Bunt. Ein paar Prozente.
Republikaner hier. Sind. Nicht. Wie
dort. Im Schwabenländle.
Die Arbeit-geber geben Plätze zum
Arbeiten und .... die anderen nehmen
sie. Oder auch nicht. Die Großstädte
im Ruhrgebiet schaffen andere
Erfahrungen als kleine Firmen

(Reihenfolge nicht immer klar)
Sa., den 14.3.1992 16.25
Ein Filmfestival in Revue.
Nein, lieber eine Diskussion des Wahlkampfes.
Der nicht gerade hocheingeschätzten Kandi-
daten. Der negativen Werbespots. Der vielen
Dinge, die in diesem Lande fehlen und
die immer wieder von den Ausländern
bemerkt werden. Und kritisiert. Ärgerlich,
schmunzelnd und sogar erfreut.
-----Die eigene Meinung, die Erfahrungen
....sie können immer wieder bestätigt werden.
Für Brown wurde die Umwelt ausgeguckt, für Harkin
(er wurde durch Nichtbeachten und
Bezeichnung als alter liberaler Geldverschwender aus
dem Rennen befördert) die Gewerkschaften,
für Clinton die unteren Mittelschichten
und für Tsongas die höhergestellten
der Mittelklasse, gebildet und mit Unter-
nehmergeist ausgerüstet. Einfach und
passend. Und selbst viele Studenten
kennen sie kaum, lesen kaum etwas
von den Bilderbuchstücken, die die Presse
und einige der Kandidaten zusammenstellen.
Namen von Politikerinnen? Von einer
Beinahe-Kandidatin. Nein, nie gehört.
Und vielleicht bald schon wieder vergessen.
Das ganze scheint sie unberührt zu
lassen, nur hie und da kommt Sorge
durch, wegen der Jobs, die verschwinden,
wegen der Leute, die sie kennen und die ohne Job
sind.

-2-
Ja, Spaß macht es zu diskutieren, sich
zu empören, aufzuregen und zu schimpfen.
Im Wechselbad der Gefühle auf und
ab zu schwimmen, sich darin zu räkeln.
Und dann weiterzumachen. Ein wenig wie
die anderen, die hier geboren. Irgendwie
ist es einfacher, nicht von hier zu kommen
und sich auch nicht voll engagieren zu
müssen. So leben wie die anderen. Am
Rande. Als 'Couchpotato' im Fernsehsessel,
im Dämmerzustand, am Träumen.
Äußerlich verärgert und enttäuscht,
innerlich ganz belebt, frisch und fast
heiter.

Ohne Daten
Alles ist schwer.
Alles?
Manchmal scheinen die Dinge zu schwer
zu werden, selbst für die Schwer-
gewichtler, deren Muskeln von den
Apparaten gestählt wurden. Allerdings
nur von und für die Maschinen.
In den anderen Bereichen muß noch
trainiert werden. Nur so wird man
stärker.
-----Was brauchen wir? Vieles. Energie,
Geduld und Kraft. Und Ideen, um
das Richtige zu tun. Und Humor, um
das Ganze zu würzen.
Es ist Frühling und der Sommer
kommt bestimmt.
Gib' mir Ruhe und ein bißchen Zeit,
das ist die Hilfe, die ich brauche,
jetzt, heute und in diesen Tagen,
wo vieles zusammenkommt
und den Druck erhöht....
Ruhe und Zeit,
damit ich besser entscheiden kann,
was ich will.....-
und auch gedanklich dahinter stehe.
Ich möchte nachdenken und verstehen,
was die anderen machen und wollen
und wie ich mich behaupten kann.

???
Lange war ich unglücklich und traurig
und fühlte mich unwohl -
über die Art und Weise, wie sie mich behandelten....
man schrie mich an
man gab mir die Schuld
und sagte mir, ich sei nicht viel wert.
aber die Zeit ist vorbei,
ich weiß, wer ich bin
und was gut für mich ist!

Und ich weiß, was ich mag, und
welche Stimmen ich gern hör'
und welche Leute mir ein wenig
Glück geben.....
Ich möchte endlich wieder glücklich
sein. Ich habe ein besseres Leben
verdient als ich vorher hatte.
Einiges hat sich geändert. Ich fühle
mich besser unter anderen Leuten -
es macht Spaß, etwas zu unternehmen.
Ich bin auf dem richtigen Wege.
(Wer????)

*So, wie die Blumen im Garten auf-
blühen werden, werde ich auch
aufblühen und meine Farbe wird
kommen.

Ohne Daten*************************
Heute, vor 6 Jahren, war es. Ein Blick? Chronologie
auf die Zeilen der Todesanzeige, die in
Gestalt eines Gedichts, Erinnerungen wach-
riefen. An die Schwere seines Lebens.
Ans harte Arbeiten. Durch Rheuma, Spritzen
und Medikamente belebt. Von ihnen attackiert.
Vorbei ist sein Leben. In der Nacht, nach
der Geburtstagsparty in Hannover, als ich
ruhte, im Reich der Träume. Das Ende.
Eines Lebens. Einer Zeit, in der manches
hätte anders sein können.

---------------------------------Oft schlafen
wir, wenn wir denken, daß wir unser Leben
wachend erfahren. Denn unbeachtet und ungewußt bleibt
vieles, von dem, was die anderen von unserem
Leben brauchen oder wie sie daran teil-
nehmen. Heute. Ein paar Tage nach dem
Ende einer kurzen Beziehung, die schwierig
war und auch so hätte weitergehen können.
Schwierig und dennoch glücklich. Die auch
Gutes für die Zukunft versprach. Eine
Rückkehr zu meinen Wurzeln und vieles
mehr.*******************************

Im Mai? In welchem Jahr?

So., den 26.4.1992 -17.10
Wer Gewalt anwendet, darf nicht
wieder zu einer Party erscheinen. Zutritt
verboten. Das ist einfach so. ...........
Ich habe keine Zeit dafür. Herauszu-
finden, wie und zu verhindern, daß
sich so etwas wiederholt.
Vor dem Haus oder sonst irgendwo -
das ist mir egal. Soviel sie wollen.
Ja, manche durchstreifen die Straßen
auf der Suche danach. Oder sind
schnell und häufig dazu bereit.
Ja, es gab den Moment. Aber auch
viele davor, die zu ihm führten.
Mit Grenzen, die auch die zwei, drei
oder so sich gesetzt hatten. Ohne
Bier. Ohne Partywünsche und Identität.
oder den Kampf darum. In und mit
Worten, Gesten und Tonfall.
Es zieht etwas an den Strängen,
und verbündet sich mit anderen--------*verbindet?
Gewichten, wie Trennung und Erinnerung
an die OP, die keinen Erfolg hatte
und der Angst vor materiellem Schaden:
das Sterben, es zog, es riß. Der Lärm,
die Bewegung des Tanzens....Fetzen
von Unterhaltungen kreisten unaufhörlich.
Und gegen Morgen hatte die Müdigkeit
zugeschlagen und die Energie fürs Zuhören
und Kontrollieren erschöpft. Schlag. Verbot.

Und ein neues Bild setzte sich fest.
Scharf getrennt vom eigenen, vom Selbst.
Und viele werden es festhalten und
nicht loslassen, da sie es ja gesehen
und aufgenommen haben, als Wahrheit
als Realität.

(wie in uns Erfahrungen/Sichtweisen entstehen, die eigentlich zu
statisch, nicht komplex genug usw. sind.)

Ohne Daten
Da lag der Apfel, auf dem einen Tisch,
vor dem Cafe. Jemand hatte ihn rausgestellt
um dem Mief hier drinnen zu entgehen.
In der Hoffnung auf Sommer und Wärme.
Im Wunsche danach.
Die runde Tischoberfläche. Die gefaltete
Serviette aus weißem Papier. Ein Din-4
Blatt mit ein paar Zeilen.
Und der Delizius, in grün, als Gewicht
das alles schwer machte.
Ein paar Leute waren neugierig, den
Kaffee in der Hand lasen sie die
Nachricht. Fast ohne das Gesicht zu
verziehen. Ohne Spuren des Gelesenen zu
hinterlassen.
Der Mann hatte einen orangefarbenen
Kamm im Haar getragen. Schräg über
den Hinterkopf.
Auf einem Tisch, an dem Ort, von dem
er schon einmal vertrieben worden war.
Jemand näherte sich dem Tisch zögernd,
abtastend, ob er in Beschlag
genommen worden war.
Er setzte sich. Setzte den Kaffee ab.
Und drehte dann langsam den Zettel
soweit, daß er ihn lesen konnte.
Der Text begann:
GOD DID MAKE LITTLE
GREEN APPLES
AND
IT DOES SNOW
--------N-

May 3, 1992 -16.55
What does it mean 'to beat s.o. up'? Who
has been beaten? How? And for how
long. Why. And also where.
Has he been beaten before?
Or. s.o. like him.
And who did beat him. He who was
supposed to. Was told to.
He who hadn't done enough beating in the
past. Who had felt that he needed it
to feel better. In order to forget his
own good upbringing that had preached
him not to do it.
Oh, it felt so good to finally let loose.
To punish at least this person for all
the evil things that had been committed -
and that they experienced nearly everyday.
Yeah, and afterwards, they felt they were
in control again, of their own beast, in
themselves. The one, unnamed, they had to
call to perform their job.
It's a job. Paid for. And to be delivered.
They choose it. And that's it.
Social workers who burn out, chose their
job. They got to do it, no matter how
tough, how demanding, or crazy.
Me - never. I would never go for such
a job. Some must be born for it. So,
they should do it and tough it out.
Yeah, I know myself. I would never do it.

-2-
Rob. Beat. Or speed.
I don't commit crimes.
I don't have to be punished.
I don't punish.
And yes, I know what is involved
in looking for a job, in doing a
job. Changing on the job, my personality,
not very much. I wouldn't become
more brutal; I wouldn't go from
speeding to stealing to bribing s.o.
Even if I were beaten, tricked, seduced
by money, or sex, or pressure. Or
lack of hope. Of a positive model.
I've seen many of them, often read
and talked about similar actions.
And there was no beating.
On? the street in front of me.
Where slender trees blossom in green
and white.
Spring. In a college town.

*******Muttertag 1992 -17.30
Ausgemergelt;
ausgezehrt.
Monatelang arbeitete sie.
Nein, zur Zeit bin ich in.....
Ich mache mir Sorgen. Zuviele. Zu sehr.
Arbeit an den Zähnen.
Und die Zähne aneinander.
Und die angehenden Zahnärzte, - techniker
usw. führen heute ihre Abschlußzeremonien
durch.
Schreiben zum Erinnern, zum Nachden-
ken. Was ist passiert. Wie ist es so
weit gekommen. Hat keiner es bemerkt.
Keiner was gesagt.
....oder ........oder .........
Sorgen. Um sich. Um die Mutter.
Erinnerungen an frühe Momente.
Bruder - wo bist du? Ein leiser
Ruf, unhörbar fast.
Desolat liegt noch immer die Nachbar-
schaft. Ein paar Bäume, Rasen statt
verfallender Häuser. Ein bißchen Grün
- wie die Insel der Träume.
In der Ferne. Und dazwischen ein
brennender Weg. Etwas hält sie. Fest.
Zehrt in ihr. Nimmt von ihr weg.
und von uns.

15.5.1992 -11.15
Frage.
Wie.
Keine Antwort.
Vielleicht nie.
Bilder. Die leicht anders gelesen werden können.
Sorgenvolle auch.
Vor allem eins. Als es ansetzte.
Die kurze Pause wahrnahm.
Mit einem Ruck.
Zu einer Frage.
Unverändert freundlich klang die Stimme,
gleichbleibend, kam die Antwort.
Keine Chance, den Raum und die Zeit
zu überbrücken.
Ich hätte die Sitzordnung ändern sollen.
Aber das hätte zu sehr nach Absicht
ausgesehen und es vielleicht noch
schwerer gemacht.
Außerdem hatte ich nicht daran gedacht.

Fragen. Welche Sorge ging dem Ansetzen
voraus. Oder einfach: welche Überlegung.
Wie groß war der Abstand, im Gesicht,
das nicht zu sehen war; nur zu
erraten durch Vorwissen und Ertasten
des Moments.
Ein Wunsch: Sorgen abladen und
loswerden. Wiegende Gedanken auflösen
- einfach lachen. Ein wenig Glücklich-sein.

Ohne Daten
Kinder
Nahmen nicht an den Unruhen teil.
D.h. - vielleicht einige große.
Riot in L.A.
Nach den Riots geht's ans Aufräumen,
ans Saubermachen.
Ans Geldverteilen fürs Wiederherstellen
des Bildes.
Sie reden, sie machen sich daran,
dafür zu sorgen, daß sich das Aus-
sehen nicht mehr ändert.
Daß die Unruhe nicht mehr zugreifen
kann.
Während in den Schulen die Lehrer
und Lehrerinnen sich bemühen, ihnen
Ausdrücke zu entlocken, für das,
was sie erfahren, so daß sie es
ver-arbeiten....können.
Viele reden über Kinder. Mit vielen
Worten.
Manche seit Jahren.
Viele Politiker kaum. Und die Zeitungen
auch nicht.
Sie sehen die Rechnungen nicht, die
sie ihnen später ausstellen werden.
Aber es gibt andere, die etwas tun.
Als große Brüder. Oder Schwestern.
Oder in anderen Formen. Den Kindern
ihr Leben zeigen. Sie anderes Verhalten

-2-
andere Worte, Gesten und Taten
miterleben lassen.
Der Bedarf ist riesig, die anderen
ethnischen Bevölkerungsteile zu erleben.
In ihrer Vielfalt, Dynamik und
Ähnlichkeit.
Die Erfahrungen als Kinder
mit Kindern und Erwachsenen
folgen Zufällen und Plänen.
Die ziellose Planwirtschaft des Westens
berührt
auch die Kinder
mit ihren sanften
und
knüppelharten MG-Salven.
Neue Kinder kommen,
aber die alten bleiben noch,
eine Zeit.

Ohne Daten
Commencement at Notre Dame.
Speaking was the Valedictorian.
And there was Bush.
And...

Winter/Spring 1993 ??
Jeder reagiert anders
auf das, was /er/ erlebt,
Worte, Gesten und Aktionen
sind nicht nur Ausdruck
von Persönlichkeit
und an die anderen gerichtet,
sondern ihre Art,
mit Leben umzugehen

das Ergebnis vieler Momente

Ohne Daten
Gib mir deine Fragen
und ich gebe dir Antworten.
Vielleicht passen sie,
vielleicht nicht.
Und wenn sie nicht zu passen scheinen -
woran liegt das dann ....
daran, daß wir aufgrund unserer Erlebnisse
so und nur so verstehen wollen.

German-English Dictionary

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Klaus Tappe

Klaus Tappe
E-mail: ktappe@hotmail.com